Boxenstop Autoservice GmbH – Ihr Auto in guten Händen

Kühlerfrostschutz

Kühlerfrostschutz: Mehr als nur Gefrierschutz

Die Anforderungen an Kühlmittel für moderne Motoren gehen weit über den Frostschutz im Winter hinaus.Nicht zuletzt, weil selbst Serienmotoren im­mer leichter, kompakter und leistungsfähiger werden, was zu einer stärkeren Erwärmung einzelner Bauteile führt.

Schutz vor Frost und Überhitzung

Fast jedes Frostschutzmittel (Konzentrat) besteht zu etwa 90% aus Glykol und 10% Additiven. Additive sind Zusätze, die die Ei­genschaften des Mittels beeinflussen.
Das Kühlerkonzentrat wird mit Wasser im Verhältniss 1:1 gemischt, was einem Frostschutz von -36° C entspricht.
Pures Frostschutzmittel reduziert die Leistungsfähigkeit der Kühlung im Vergleich zum 1:1-Gemisch um rund 50%.

Glykol trägt neben der Senkung der Gefriertemperatur auch zur Erhöhung des Siede­punktes bei, was vor Überhitzung des Motors in den wärmeren Monaten schützt. Bei einer Mischung von Wasser und Frostschutzmittel im optimalen Verhältnis von 1:1 liegt der Siedepunkt des Kühlmittels bei etwa 107° C.

Leitungswasser oder destilliertes Wasser?

Die Aussage, man solle destilliertes Wasser ins Kühlsystem geben, rührt daher, dass in der Vergangenheit phosphathaltige Frostschutz­mittel eingesetzt wurden. Diese Phosphate waren mit den Mineralien im Leitungswasser nicht verträglich. Da schon lange keine Phosphate mehr im Frostschutzmittel zu finden sind, kann her­kömmliches Leitungswasser in Trinkqualität verwendet werden.

Destilliertes Wasser hat den grundsätzlichen Vorteil, dass kaum noch Mineralien enthalten sind, die sich im Motor ablagern können. Der Nachteil von destil­liertem Wasser hingegen liegt darin, dass der pH-Wert geringer ist als bei Leitungswasser. Reines, dreifach destilliertes Wasser erreicht einen neutralen pH-Wert von 7,0. Das Lei­tungswasser hat leicht alkalische Werte, meist um 7,5 – 8,0.

Das Kühlmittel im Motor sollte auf jeden Fall leicht alkalisch sein (pH-Wert >7) und auf gar keinen Fall sauer (pH-Wert <7), da sonst Dichtungen angegriffen werden. Aus diesem Grund werden jedem Frostschutzmittel Addi­tive zugesetzt, die dafür sorgen, dass Säuren gebunden werden und das Kühlmittel alkalisch bleibt. Somit sind die geringen Mengen an Mineralien im Leitungswasser gegenüber dem schlechteren pH-Wert des destillierten Was­sers zu vernachlässigen.

Schutz des gesamten Kühlsystems

Frostschutzmittel haben zusätzlich schmie­rende Eigenschaften, was die Verwendung des Kühlmittels als Schmierstoff für Kühlsystemkomponenten (z.B. Wasserpumpe, Ther­mostat, Heizungsventile) ermöglicht. Beson­ders wichtig ist dies für die Gleitringdichtung der Wasserpumpe, die ohne Frostschutzmittel nach kurzer Zeit verschleißen würde.

Die Additive im Frostschutzmittel schüt­zen auch gegen Korrosion und verhindern obendrein Ablagerungen und Schaumbildung. Ist das Mischungsverhältnis von Frostschutz­mittel und Wasser falsch kalkuliert, enthält das Kühlmittel unter Umständen zu wenig schüt­zende Additive.

Das kann zu Korrosion im gesamten Kühlsystem führen. In diesem Fall können Rost, Kalk oder Schmutz die Oberflächen der Gleitringdichtung zerstö­ren. Eine Abdichtung des Pumpenlagers ist dann nicht mehr gewährleistet. Beim Wechsel des Kühlmittels empfiehlt sich deswegen eine Reinigung und Spülung des Kühl­mittelkreislaufes.

Weitgehend unbekannt: In altem Kühlerfrostschutz bilden sich oft Bläschen (Kavitation). Platzen diese, können die Explosionen die Metallwände im Kühler durchbrechen, Kunststoffflügel von Wasserpumpen zerstören.

Wechselintervalle

Das Kühlmittel hat einen gewissen Verschleiß. Ein Teil der Additive wird im Laufe der Zeit verbraucht. Deswegen verliert das Kühlmit­tel an Frost- und Korrosionsschutz sowie Schmierwirkung und Wärmeleitfähigkeit. Auch kann es zu Schaumbildung und Ab­lagerungen kommen. Die Haltbarkeit eines Kühlmittels hängt von seiner Qualität und der Sauberkeit des gesamten Kühlsystems ab bzw. findet man die Wechselintervalle in der Wartungs- und Bedienungsanleitung des Motorenherstellers.

Der Verschleiß ist besonders intensiv, wenn eine Leckage entsteht oder Abgase ins Kühl­system gelangen (z.B. durch eine defekte Zylinderkopfdichtung). Aus diesem Grund sollte das Kühlmittel regelmäßig überprüft und ggf. erneuert werden.

Kühlerschutz ist Motorschutz!

Die richtige Kühlung ist für einen Motor von elementarer Bedeutung.

Kühlerschutz muss ganzjährig eingesetzt werden und nicht nur als Frostschutzmittel!

Quelle: febi.com